Auffangstation Reute/Freiburg 1

32 Jungstörche wurden gestern aus der vereinseigenen Voliere des Weißstroch Breisgau e.V. in die Freiheit entlassen. Und jeder Storch hatte dabei seine ganz eigene Geschichte. Der längste Bewohner der Voliere kam bereits am 11.05.24 als nur wenige Tage zählendes Küken. Er wurde unterhalb seines Nestes vorgefunden. Er wurde von Mitarbeitern des Vereins unter einer Wärmelampe warm gehalten und mit Würmern gefüttert. Nach etwa 4 Wochen konnte er dann in die Voliere umsiedeln. In dieser hatten sich mittlerweile auch schon andere Jungstörche eingefunden. Es vergingen nahezu keine zwei Tage, an denen sich nicht noch ein weiterer Jungstorch dazugesellte. Alle Tiere verband dabei die Tatsache, dass sie sich in einer hilflosen Situation, in der Regel menschengemacht, befunden haben: ein Grund für Weißstorch Breisgau e.V., einzuschreiten. So befand sich unter den nun freigelassenen Jungstörchen auch die 2 Jungstörche, deren Mutter am 7.06.24 bei einem Autounfall in Grießheim so schwer verletzt worden ist, dass sie eingeschläfert werden musste. 2 der 3 hinterlassenen Storchenkinder fanden in Reute ihr neues Zuhause. Der verwitwete  Storchenpapa musste nur noch einen Jungstroch versorgen und konnte entlastet werden. Unter den nun in die Freiheit entlassenen Jungstörchen befanden sich leider zahlreiche Jungstörche, deren Jungfernflug missglückt ist. Ein Sorgenkind war hierbei ein Jungstorch vom Mundenhof, einem Wildtiergehege. Hier landete ein Jungstorch  bei seinem Flugversuch unbedacht im Affengehege. Möglicherweise wollten die Affen mit dem Storch nur spielen? Vielleicht haben sie ihn aber auch als Eindringling betrachtet? Jedenfalls wurde der Jungstorch so massiv verletzt, dass auch er eine Zuflucht in der Voliere erhielt. Allen  Bewohnern der Voliere wurden nun gestern die Türe in die Freiheit geöffnet: einige hoben sofort ab, andere schritten vorsichtig über die Schwelle. Ein berührender Augenblick! Wenn die Jungstörche gewusst hätten: ihre Freilassung fand unter den Augen von Dr. Wolfgang Fiedler, Vogelwarte Radolfzell, sowie Ute Reinhard,  Koordinatiorin des Weißstorchschutzes in Baden-Württemberg, statt. Dieser besondere Augenblick hat auch sie nicht unberührt gelassen. Nun freuen wir uns darauf, von unseren Pfleglingen eine "Postkarte" zu erhalten. Hiefür haben wir sie zuvor extra beringt.

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